Deensen (mm). Mit Verwunderung stellte die Redaktion am heutigen Sonntagnachmittag fest, dass neben der bereits frühzeitigen Absage des Kreisligaspiels zwischen dem SCM Bodenwerder und der Wesertal ein weiteres Spiel ausgefallen ist. Es handelt sich um das Kreisligaspiel zwischen der SG Holzberg und dem TSV Ottenstein, welches letztlich durch den Schiedsrichter abgesagt wurde. Von beiden Vereinen liegen uns Stellungnahmen zum Ablauf und zu der Entscheidung vor, die wir nachfolgend ungekürzt veröffentlichen.
Stellungnahme der SG Holzberg
Heute hätte das Kreisliga-Spiel der SG Holzberg gegen den TSV Ottenstein in Deensen stattfinden sollen. Die SG bereitete, so wie bei jedem Heimspiel, alles Erdenkliche nach bestem Wissen und Gewissen für diese Partie vor - der Platz wurde markiert, der Verkauf organisiert und die Mannschaft auf das richtungsweisende Spiel eingeschworen. Dazu wurde am frühen Sonntag Morgen der Platz in Deensen noch einmal von den Verantwortlichen begutachtet und für spielfähig befunden. Parallel dazu wurde auch der Ausweichplatz in Heinade begutachtet und für gleichwertig befunden - es sollte also gespielt werden. In Deensen.
Pünktlich um 12:15 Uhr traf sich die SG zur Vorbereitung auf das um 14 Uhr angesetzte Spiel - Trainer, Spieler, Verantwortliche. Alles sah nach einem guten Fußballnachmittag aus, bis die Verantwortlichen des TSV Ottenstein Bedenken am Geläuf äußerten, nachdem in den vergangenen Tagen bereits mehrfach und mit Nachdruck bei den Verantwortlichen der SG ein möglicher Spielausfall angeregt und angefragt wurde.
Der Unparteiische und seine Assistenten nahmen die Sorge über die Unbespielbarkeit des Platzes ernst und beanstandeten ihrerseits, dass die Linien, die mit Nassfarbe gesprüht sind, schlecht zu sehen seien. Daraufhin unternahm die SG alles, um die Bespielbarkeit des Platzes herzustellen und streute den Platz noch zweimal komplett ab.
Nun sollte dem Anpfiff der Partie nichts mehr im Wege stehen - die Bespielbarkeit des Platzes bezeichnete der Unparteiische als „aktuell grenzwertig“ -, bis dem TSV ein weiterer Grund für die Unbespielbarkeit in den Sinn kam, nämlich der tiefe Boden. Welch Wunder Mitte November. Es wurde mit erhöhter Verletzungsgefahr argumentiert, was letzten Endes im Ermessen der Unparteiischen lag. Von Seiten der SG können wir an dieser Stelle nur feststellen, dass wir bereits in diesem Jahr (gegen die SG Wesertal) auf deutlich (!!) schlechteren und tieferen Plätzen angetreten sind und uns darüber bewusst sind, dass die Bedingungen, die wir auf Kreisebene vorfinden, nunmal nicht denen einer Profiliga entsprechen. Das Spiel wurde aufgrund des Drucks des TSV dann endgültig abgesagt.
Für uns als SG ist die ausbaufähige Personallage des TSV der einzige Grund, weshalb die Partie aus Perspektive der Mannschaft von der Hochebene nicht stattfinden sollte, was wir aus Gründen der Fairness sehr bedauern. Für kleine Vereine ist es Woche für Woche schwer und aufwändig, den Ansprüchen der Kreisliga gerecht zu werden. Es ist schade, dass diese Mühen heute durch den unbedingten Willen nicht zu spielen zu Nichte gemacht worden sind - das spiegelt kein sportliches Verhalten wider, dass von uns Woche für Woche, auch in personell schwierigen Zeiten, vorgelebt und an den Tag gelegt wird.
Stellungnahme TSV Ottenstein
Wir sind mit einem 16 Mann Kader angereist und haben die Spielvorbereitung wie vor jedem anderen Spiel durchgezogen. Es war nebelig, der Platz war matschig und tief. Die 16er, 5er und Außenlinien waren ab einer Distanz von fünf Metern nicht mehr zu erkennen. Der Schiedsrichter hat es von sich aus schon angemahnt, sodass Holzberg nachjustieren musste, weil der Schiri gesagt hat, dass er mit solchen Linien und Platzbedingungen nicht anpfeifen wird. Die Linien waren bedingt und vereinzelnd etwas besser zu sehen.
Nach dem Aufwärmen war der Platz nicht besser. Holzberg hat sich reingehängt, um das Spiel spielbar zu machen. Die Mannschaftsführer und Trainer wurden vom Schiedsrichter befragt. Wir haben von Anfang an wegen der oben genannten Punkte unsere Bedenken angemeldet. Hinzu kam, dass zu diesem Zeitpunkt auch noch Regen einsetzte. Wir haben gesagt, dass wir Bedenken haben und ein Spiel eigentlich nicht realisierbar sei, aber das Spiel spielen würden, wenn der Schiri es anpfeiffen würde. Der Schiedsrichter eröffnete wenig später den Spielern und Verantwortlichen den Ausfall. Als Begründung gab er an, dass bereits vor dem Anpfiff die Verhältnisse absolut grenzwertig seien und es im weiteren Spielverlauf nicht besser werden würde. Er sehe eine massive Verletzungsgefahr der Spieler und er habe als Schiedsrichter eine gewisse Verantwortung. Daher hat er entschieden nicht anzupfeifen.
Foto: TSV Ottenstein