Holzminden (mm). So ein Spiel wie heute hat SV-Trainer Sören Eilers noch nicht erlebt. Nach einer 4:0-Führung spielte seine Mannschaft gegen den MTSV Aerzen 4:4-Unentschieden. Die letzten 20 Minuten musste seine Mannschaft sogar in doppelter Unterzahl agieren. „Ich bin immer noch sprachlos“, kommentierte Eilers die Szenen, wie es zu diesem Spielstand kam.

In der 20. Spielminute brachte Suleman Danjuma den SV06 Holzminden mit 1:0 in Führung. Vier Zeigerumdrehungen später legte Tresor Nibizi das 2:0 nach, ehe Mehmet Alandagi das 3:0 (26.) geliegen sollte. In der 33. Minute zeigte sich Suleman Danjuma sogar für das 4:0 verantwortlich. „Wir haben 40 Minuten überragenden Fußball gespielt, noch eine Klasse besser als am Dienstag gegen Schliekum. Wir führen mit 4:0, müssen 6:0 führen, und haben Aerzen völlig unter Kontrolle. Dann verlieren wir völlig unverständlich im Mittelfeld die Ordnung und kriegen aus dem Nichts das 4:1“, blickte Sören Eilers auf den ersten Durchgang, in welchem Leandro Franco Ribeiro in der 45. Minute das Tor zum Halbzeitstand erzielt hatte.

Aerzen blies in der zweiten Halbzeit zur Aufholjagd und ließ in der 51. Spielminute das Tor zum 4:2 folgen. „Das war ein zweifelhafter Elfmeter“, empfand Eilers, der mit seiner Mannschaft von nun an in Unterzahl spielen musste, da Sergej Mezger für das Foul die gelb-rote Karte gesehen hatte. Vier Minuten später legte Aerzen durch Eduard Mittelstedt das 4:3 nach. „Das Schauspiel ging dann los. Jann Kiupel läuft auf Mohammed Chaabu auf und lässt sich fallen. Mohammed bekommt die rote Karte. Kurz davor bekommt Paul Lautenschläger eine Kopfnuss ab, den ich mit einem Cut auswechseln musste, doch Aerzens Spieler durfte weiterspielen“, haderte Eilers mit den Entscheidungen des Referees.

„Wir haben mit zwei Mann weniger super gefightet, doch bekommen dann kurz vor Schluss nach einem Absprachefehler doch noch das 4:4 (Torschütze: Sebastian Specht). Suleman Danjuma hatte noch eine gute Chance und wurde wenig später im Sechzehner mit dem Ellbogen gefoult, doch wir haben keinen Strafstoß bekommen. Der Schiedsrichter hat in der ersten Halbzeit ein tolles Spiel gepfiffen und dann total seine Linie verloren. Es ging eindeutig in eine Richtung. Trotzdem dürfen nach einer 4:0-Führung nicht 4:4 spielen. Wir haben heute einen toten Gegner stark gemacht“, so Eilers abschließend.

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